Unsere PiA heißt Luisa…

Schon seit vielen Jahren geben wir jungen Menschen, die gerne einen Beruf im sozialen Bereich kennenlernen möchten oder die im Rahmen ihrer Ausbildung einen Praktikumsplatz benötigen, die Möglichkeit, unsere Arbeit zu erleben, zu begleiten, eigene Erfahrungen zu machen und auch sich selbst einzubringen. Egal ob „1-Tages-Schulpraktikum“ oder „Sozialführerschein“, „Berufspraktikum“ oder „Schulpraktikum“ – wir hatten schon die verschiedensten Praktikanten und Praktikantinnen in unseren Reihen. Junge Menschen während ihrer Ausbildung zu begleiten, ihren Weg mitzugestalten und ihre Einstellung zum Beruf zu prägen, ist auch für uns immer wieder etwas Besonderes und Wertvolles.

Ab diesem Kindergartenjahr sind wir nun sogar „Ausbildungsbetrieb“ und haben somit die Möglichkeit, eine Auszubildende über die gesamten drei Jahre ihrer Ausbildungszeit zu begleiten. Seit nunmehr zwei Jahren gibt es bundesweit die Möglichkeit, eine sogenannte „Praxis-integrierte-Ausbildung“, die „PiA“, zu absolvieren. Die PiA-Ausbildung ist ein dualer Ausbildungsgang, der dazu befähigt, Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsaufgaben zu übernehmen und in sozialpädagogischen Bereichen selbständig und eigenverantwortlich tätig zu sein. Sie gewährleistet über drei Jahre hinweg eine dauerhafte Verknüpfung von Theorie und Praxis.

Auch wir haben seit August eine PiA in unserem Team  – und unsere PiA heißt Luisa. Mehrere Kinder und Familien durften Luisa bereits im Kindergartenjahr 2019 / 2020 kennenlernen. Im Rahmen ihrer Berufsvorbereitung hat sie damals bereits ein Praktikum bei uns absolviert und sich mit ihrer offenen, fröhlichen Art in die Herzen der Kinder gespielt. Uns als Team hat sie ebenfalls mit Kreativität, Ideenreichtum, Persönlichkeit und Zuverlässigkeit überzeugt. Auch während der Notgruppenbetreuung war sie uns oft eine Hilfe und wir konnten ihr trotz aller Corona-Hindernisse einen guten Abschluss des Schuljahres und des Praktikums bieten. Sehr gerne sind wir daher ihrer Anfrage und Bewerbung für die PiA nachgekommen. In der Villa Kunterbunt wird sie nun in den kommenden drei Jahren ihren Platz haben. Sie kann dort den Alltag begleiten, praxisnah Planungen entwickeln und Projekte eigenständig oder gemeinsam mit den Gruppenkolleginnen durchführen. Sie darf lesen, spielen, turnen und basteln, aber auch Berichte schreiben, Entwicklungen beobachten, Kinder begleiten und Kolleginnen unterstützen. Sie bekommt Einblick die Organisationsgrundlagen einer Einrichtung, lernt in verschiedenen Gruppenkonstellationen zu arbeiten, erfährt unterschiedliche Arbeitsstile der anderen Kolleginnen und kann somit auch ihren eigenen Stil finden und umsetzen. Die schulische Begleitung dieser Dualen Ausbildung findet am Berufskolleg Oberberg statt.

„Erzieherin wollte ich eigentlich schon werden, seit ich denken kann!“ antwortet Luisa auf die Frage nach dem Grund für ihren Ausbildungswunsch. „Die Kinder zaubern einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und ich verlasse die Einrichtung jeden Tag mit einem guten Gefühl. Die Kinder schätzen einen so wert und zeigen das auch sehr offen. Zudem ist jeder Tag eine neue Herausforderung und jeden Tag passiert etwas anderes. Ich selbst möchte den Kindern mit meiner Art und meiner Arbeit einfach eine schöne Kindergartenzeit schenken!“

Mit dieser positiven Grundeinstellung hat sie sich bewusst für die PiA entschieden, da dieser Ausbildungsweg zur Erzieherin der einzige ist, der eine konstante praxisnahe Erfahrung beinhaltet. Zudem findet die PiA in einer festen Einrichtung statt und beinhaltet nicht dauerhaft wechselnde Praktikumsplätze, wie es bei anderen Zweigen der Fall ist. Oftmals gilt dort der Grundsatz ´Es ist gut, während deiner Ausbildungszeit so viele Einrichtungen wie möglich kennenzulernen.`

Wir hingegen, und so auch Luisa, schätzen es sehr, die gesamte Ausbildung begleiten zu dürfen. Der Ablauf eines ganzen Kindergartenjahres kann vermittelt und von ihr miterlebt werden. Der Zeitraum der Eingewöhnung bringt andere Situationen, Herausforderungen und Projekte mit sich, als die letzten Wochen im Kindergartenjahr beispielsweise, wo meist besonders die zukünftigen Schulkinder im Mittelpunkt stehen. Die Entwicklung der Kinder wird von ihr über einen längeren Zeitraum begleitet, nicht nur in „drei mal drei Wochen“. So ist es ihr möglich, diese Entwicklung in kleinen Schritten zu erleben und auch in Beobachtungen und Berichten beurteilen zu können. Kinder verändern sich dauernd und entwickeln sich stetig. Sie kann einige dieser Kinder sogar in ihrer gesamten Kindergartenzeit bis hin zum Schuleintritt erleben.

Wir freuen uns sehr auf die kommenden Jahre mit Luisa und sicher werden auch die Eltern unserer Kinder verschiedenste Begegnungsmöglichkeiten mit ihr haben – in der Bring- und Abholzeit, bei Laternenfesten, Ausflügen, Eltern-Kind-Projekten, Sommerfesten, Gottesdiensten und vielen anderen Gelegenheiten, die wir hoffentlich bald wieder miteinander erleben dürfen.